Die Festwiese der Gemeinde Weissenbach

Ursprünglich eine Waldweide der Gemeinde auf welche die Kleinbauern, die nur wenig oder gar keine Viehweide hatten, ihre Kühe treiben konnten. 1882 errichtete der neu gegründete Verschönerungsverein unter dem Obmann Adolf Baron Pittel hier an der Stelle im Wald eine Anlage um hinkünftig Feste feiern zu können. Noch im selben Jahr am 30 Juli veranstalte der Verein sein erstes „Volks- und Waldfest“ wobei die Musikkapelle des k.k. Infanterieregimentes Nr. 38 Freiherr von Mollinari mit dem damals sehr bekannten Kapellmeister Fahrbach zum Tanz aufspielte, auf eigens hierzu errichteten Tanzboden. Mehrere Gesangsvereine traten auf und Illusionisten unterhielten die Besucher.

Festwiese um 1910Festwiese um 1910Auch in den Jahren darauf wurden noch rauschende Feste abgehalten mit Buschenschänken, Feuerwerk, Gauklern usw. Extrazüge verkehrten in beide Richtungen, sogar bis Wien. In dieser Zeit erhielt der Platz den Namen Festwiese. Auch vom Frauenwohltätigkeitsverein wurden Feste zugunsten der Armen abgehalten. 1908 stellte der Verschönerungsverein eine kleine Schutzhütte auf, an der Stelle wo heute der FVV eine Werkzeughütte stehen hat. Burschenverein und Mädchenbund tätigten hier ihre Feiern.

Nach dem 2. Weltkrieg veranstaltete die FF Weissenbach auf der Wiese noch einige Male ihre Feste. Von der Pfarrjugend wurden Dekanatstreffen abgehalten. Für die Schule war die Waldwiese Sportplatz und auf dem Plateau vor der unteren Halbhöhle wurden von den Schülern Theaterstücke aufgeführt. Auch für die Gäste des Erholungsheimes war die Festwiese ein viel besuchter Ausflugsort. Nachdem 1967 das Erholungsheim aufgelassen wurde verringerte sich der Besucherstrom immer mehr, die Waldwiese verlor an Anziehungskraft und verwilderte zusehends. Zwar wurde mit einem Bagger zwischendurch ein kleiner Platz von der Wildnis frei gemacht, aber die Natur holte den alten Zustand bald zurück.  40 Jahre später war die Wiese mit Bäumen und Sträucher beinahe zugewachsen.